Wissenswertes über Sprichwörter

Sprichwörter gehören zu unserer Alltagssprache dazu. Wir verwenden sie automatisch und gehen davon aus, dass unser Gesprächspartner seine Bedeutung versteht.       In den älteren Generationen werden häufig noch mehr Sprichwörter verwendet als in den Jüngeren. Ausdrücke wie „Das macht den Braten auch nicht mehr fett.“ schwinden langsam. Dennoch wissen die meisten, was sie bedeuten, da sie immer noch im Umlauf sind. Im Folgenden verraten wir dir etwas über die Geschichte der Sprichwörter und ihren Unterschied zu Redewendungen, definieren ihre Bedeutung und begründen verwirrende Mischformen.

[/vc_column_text][vc_column_text wrap_with_class=“no“]Geschichte von Sprichwörtern

Sprichwörter sind oft kurze volkstümliche Aussagen, die über Generationen überliefert worden sind. Sie beschreiben in der Regel ein bestimmtes Verhalten oder eine Lebenserfahrung, die sich fest im Thesaurus, also dem Wortschatz einer Sprache etabliert hat. Der wissenschaftliche Begriff für das Sprichwort ist die Parömie. Sprichwörter sind unterschiedlich alt und stammen aus unterschiedlichen Epochen unserer Zeit. Im Mittelalter, genauer ab dem 12. Jahrhundert wurden sie vor allem verwendet, um universell geltende Aussagen treffen zu können und Argumentationspunkte durch ihre Allgemeingültigkeit zu bekräftigen. Eine gewisse Skepsis gegenüber den Sprichwörtern kristallisierte sich erst im Spätmittelalter um das 14. Jahrhundert heraus.

Definition

Wir haben drei verschiedene Definitionen des Sprichworts für dich ausgewählt. Sie beschreiben übersichtlich, welche Eigenschaften ein Sprichwort ausmachen und grenzen es zu den volkstümlichen Floskeln ab, die in der Regel nicht viel aussagekraft haben. Den Unterschied zu Redewendungen erklären wir dir im folgenden Kapitel.

  1. „Ein Sprichwort ist ein kurzer Satz, der sich auf lange Erfahrung gründet.“
    (Miguel de Cervantes, spanischer Schriftsteller)
  2. „Ein Sprichwort ist ein allgemein bekannter, fest geprägter Satz, der eine Lebensregel oder Weisheit in prägnanter, kurzer Form ausdrückt.“
    (Wolfgang Mieder, Sprach- und Literaturwissenschaftler)
  3. „Sprichwort, auch Proverb: knapp und treffend formulierte Lebensweisheit, die bestimmte gesellschaftliche Erfahrungen in hohem Grade verallgemeinert. Ihr Autor ist unbekannt; oft von volkstümlicher Bildhaftigkeit.“
    (Lexikon sprachwissenschaftlicher Termini. Leipzig: VEB Bibliographisches Institut 1985. S. 227.)

Unterschied Sprichwörter und Redewendungen

Oft werden die Begriffe „Sprichwort“ und „Redewendung“ fälschlicherweise synonym verwendet. Der Unterschied liegt in der Flexibilität ihrer Verwendung: Ein Sprichwort ist nicht flexibel und lässt sich als Spruch nur in einer bestimmten Reihenfolge als feststehender Satz verwenden. Eine Redewendung hingegen kann auch lediglich eine Phrase oder ein bestimmter Begriff sein, der sich flexibel in die verschiedensten Sätze einbauen lässt. Sowohl Sprichwörter als auch Redewendungen gehören zu unserem Kulturgut und werden oft und gerne verwendet.

Beispiele für Sprichwörter:

  1. Ausnahmen bestätigen die Regel.
    Bedeutung: Die Erwähnung einer Ausnahme lässt darauf schließen, dass es eine Regel gibt.
    Herkunft: Aus dem Lateinischen.
  2. Hochmut kommt vor dem Fall.
    Bedeutung: Überheblichkeit, Selbstüberschätzung und Arroganz verursachen Scheitern.
    Herkunft: Biblisch.
  3. Danach kräht kein Hahn.
    Bedeutung: Etwas ist nicht von Interesse, nicht erwähnenswert, ohne Bedeutung.
    Herkunft: Neues Testament.

Beispiele für Redewendungen:

  1. Das A und O
    Bedeutung: das Wichtigste, das Wesentliche; kommt von Alpha und Omega – der Anfang und das Ende.
  2. 08/15
    Bedeutung: mittelmäßig, gewöhnlich, einfach, schlicht
  3. ein Auge auf jemanden/etwas werfen
    Bedeutung: Gefallen an jemandem/etwas finden.


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